Die Anzeichen einer Midlife-Crisis sind sehr unterschiedlich. Die betroffenen Personen klagen über Stimmungsschwankungen, verfallen in Grübeleien, fühlen sich unsicher, sind unzufrieden mit dem im Leben Erreichten, sei das beruflich, familiär, gesellschaftlich oder in der Partnerschaft.
Und obwohl die Anzeichen unterschiedlich sind, hat die Krise in der Lebensmitte einen Ursprung, der sie alle eint.
Die Frage nach dem Sinn.
Welchen Sinn stiftet meine Arbeit?
Welchen Sinn macht meine Beziehung?
Welchen Sinn ergibt mein Leben?
Was sind meine Perspektiven?
Obwohl die Midlife-Crisis eher als übertriebenes Verhalten abgetan wird, können Fragen nach dem Sinn im Leben die betroffenen Menschen in sehr tiefe Krisen stürzen.
Wobei Männer von der Midlife-Crisis bedeutend schwerer betroffen sind als Frauen. Denn Frauen akzeptieren die Veränderung mehr und sprechen oft von sich aus mit ihren Schwestern, Freundinnen oder Müttern darüber. Männer hingegen sprechen kaum über persönliche Angelegenheiten. Sie sind dann aber in ihren Handlungen kompromissloser als die Frauen, wenn sie es nicht schaffen aus der Krise zu finden.
Der Lebensverlauf bis in die Lebensmitte kann einen Hinweis darauf geben, ob jemand in die Krise verfällt.
Studien zufolge sind Menschen von der Krise inmitten ihres Lebens eher betroffen, wenn sie schon früher Probleme bei ihren biografischen Übergängen hatten. Also in der Pubertät oder bei der Berufswahl und -eintritt. Sie leiden oft auch unter Beziehungsproblemen, sind unzufrieden im Job, oder sind der Verzweiflung nahe, wenn sie krank werden. Steckt jemand in der Krise, ist ein Gespräch immer sinnvoll. Erkennt man seine Verhaltensmuster und bekommt neue Perspektiven offeriert, kann dies bereits der Beginn zum Ausstieg aus der Midlife-Crisis sein.
Entscheidend dabei, betroffene Personen müssen erkennen, dass sie nicht der Spielball der Umstände sind und selbst Verantwortung übernehmen. Das bedeutet, dass man sich von Illusionen trennen muss und einen Neustart wagt. Die zweite Lebenshälfte kann man nicht nach dem Muster der alten leben.
David Blanchflower und Andrew Oswald, beides britische Wirtschaftswissenschaftler, haben in einer Studie zur Lebenszufriedenheit eine U-Kurve des Glücks entworfen. Die Zufriedenheit der befragten Personen aus der ganzen Welt, gleichen demselben Muster. Junge Menschen sind voller Hoffnung. Sie befinden sich auf dem Höhepunkt der Zufriedenheit. Mitte 30 beginnen sie den persönlichen Status zu hinterfragen. Man reflektiert das Erreichte und macht sich Gedanken über die Zukunft. Die Unzufriedenheit wächst, bis man mit 42 bis 47 die Talsohle erreicht hat. Wenn es dann zu einem Neuanfang kommt, was gleichbedeutend mit der Bewältigung der Krise ist, erreicht die Zufriedenheit einen neuerlichen Höhepunkt.
Die Midlife-Crisis kann jeden treffen. Egal ob Mann oder Frau. Entscheidend sind die Erkenntnisse und welche Handlungen sich daraus ergeben. Falls Du die Frage nach dem Sinn in Deiner Arbeit geklärt haben willst, stehen Dir hier verschiedene Analysen und Angebote zur Verfügung.
Die kostenlose Standortbestimmung zur Zufriedenheit im Beruf gibt Dir einen ersten Einblick. Aber Achtung: Solltest Du nach dem Test feststellen, dass Dir der Sinn zum Job abhanden gekommen ist, heisst das noch nicht, dass Du zwingend in der Lebensmittekrise stehen musst.